Background: The need for a concept for the nationwide strategic transfer of critical care patients in Germany was highlighted during the COVID-19 (coronavirus disease 2019) pandemic. Despite the cloverleaf concept developed specifically for this purpose, the transfer of large numbers of critical care patients represents a major challenge. With the help of a computer simulation, the SCATTER research project uses a fictitious example to test, develop, and recommend transfer strategies.
Method: The simulation was programmed after collecting procedural and structural data on critical care transports within Germany. The simulation allows altering various parameters and testing different transfer scenarios. In a fictitious scenario, nationwide transfers starting from Schleswig-Holstein were simulated and evaluated using predetermined criteria.
Results: In the case of ground-based transfers, it became apparent that, depending on the selected target region, not all patients could be transferred due to the limited range of ground-based vehicles. Although a higher number of patients can be transferred by air, this is associated with additional gurney changes and potential risk to the patient. A distance-dependent transport strategy led to the identical results as purely air-bound transport, since air-bound transport was always chosen due to the long distances.
Discussion: The simulation can be used to develop recommendations and to draw important conclusions from different transfer strategies.
Zusammenfassung: HINTERGRUND: Der Bedarf für ein Konzept für die bundesweite strategische Verlegung von Intensivpatienten wurde durch die COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“: Coronavirus-Krankheit-2019; ausgelöst durch eine Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2) deutlich. Trotz des eigens hierfür entwickelten Kleeblattkonzeptes stellt die Verlegung einer großen Anzahl von Intensivpatienten eine große Herausforderung dar. Mithilfe einer Computersimulation werden in dem Projekt SCATTER (StrategisChe PATienTenvERlegung) Verlegungsstrategien für die Krisenbewältigung am Beispiel eines fiktiven Szenarios getestet und Empfehlungen entwickelt.
Methode: Nach sorgfältiger Erhebung von Prozess- und Strukturdaten für innerdeutsche Intensivtransporte erfolgte die Programmierung der Computersimulation. Hier können auf diverse Parameter Einfluss genommen und unterschiedlichste Verlegungsszenarien erprobt werden. In einem fiktiven Übungsszenario wurden von Schleswig-Holstein ausgehend bundesweite Verlegungen simuliert und anhand verschiedener Kriterien beurteilt.
Ergebnisse: Bei den bodengebundenen Verlegungen zeigte sich aufgrund der eingeschränkten Reichweite und in Abhängigkeit der gewählten Zielregion, dass meist nicht alle Patienten verlegt werden können. Luftgebunden lässt sich zwar eine höhere Anzahl von Patienten verlegen, dies ist jedoch oft mit zusätzlichen Umlagerungen verbunden, die ein potenzielles Risiko für die Patienten darstellen. Eine distanzabhängige luft- oder bodengebundene Transportstrategie führte in dem Übungsszenario zu identischen Ergebnissen wie der rein luftgebundene Transport, da aufgrund der großen Distanz stets der luftgebundene Transport gewählt wurde.
Diskussion: Aus der Computersimulation können wichtige Erkenntnisse über verschiedene Verlegungsstrategien und Rückschlüsse auf die Realität gezogen und Empfehlungen entwickelt werden.
Keywords: Clover leaf concept; Crisis management; Decision-making process; Simulation tool; Transfer strategies.
© 2023. The Author(s).