[Birth in the Midwife-Led Delivery Room of a Perinatal Center - Learning Curve, Outcomes and Benchmark]

Z Geburtshilfe Neonatol. 2023 Oct;227(5):364-376. doi: 10.1055/a-2082-2176. Epub 2023 Jun 6.
[Article in German]

Abstract

Introduction: Most births in Germany take place in a clinical setting. Midwife-led units have been offered in Germany since 2003 as an addition to the primarily physician-led obstetric care. The purpose of this study was to analyze differences regarding medical parameters between a midwife-led and a primarily physician-led unit in a level 1 perinatal center.

Material and methods: Between 12/2020 and 12/2021, all births begun in the midwife-led unit were retrospectively analyzed and compared to a physician-led control cohort. Outcome measures were defined as obstetric interventions, delivery mode and duration, delivery position, and maternal and neonatal outcome.

Results: The percentage of deliveries started in the midwife-led unit out of the total birth rate was 4.8% (n=132). Most transfers were made for more effective analgesia (52.6%). Among medically indicated transfers (n=30, 39.5%), transfers due to CTG abnormalities and failure to progress in labor after rupture of membranes predominated. 43.9% (n=58) of patients gave birth successfully in the midwife-led unit. The rate of episiotomy was significantly higher in the primarily physician-led unit compared to the successful midwife-led unit (p=0.019).

Conclusion: Birth in a midwife-led unit within a perinatal center can be considered an equivalent alternative to primarily physician-led birth for low-risk pregnant women.

Einleitung: Die Mehrzahl der Geburten in Deutschland erfolgt in einer Klinik. Seit 2003 wurde in Deutschland die Geburtshilfe durch das Angebot eines Hebammenkreißsaals (HKS) in einigen Kliniken erweitert. Ziel der Studie war es, Unterschiede eines hebammengeleiteten und ärztlich geleiteten Kreißsaals hinsichtlich medizinischer Parameter in einem Perinatalzentrum Level 1 zu analysieren.

Material und methoden: Im Zeitraum von 12/2020 bis 12/2021 wurden retrospektiv alle im HKS begonnen Geburten analysiert und mit einer primär ärztlich geleiteten Kontrollkohorte verglichen. Als Zielgrößen wurden geburtshilfliche Interventionen, Entbindungsmodus und -dauer, Gebärposition sowie das maternale und neonatale Outcome definiert.

Ergebnisse: Der Anteil der im HKS gestarteten Entbindungen an der Gesamtgeburtenrate betrug 4.8% (n=132). Die Mehrzahl der Überleitungen erfolgte auf Wunsch der Gebärenden nach einer effektiveren Analgesie (n=40, 52,6%). Bei ärztlich indizierten Überleitungen (n=30, 39,5%) überwogen Überleitungen aufgrund von CTG-Auffälligkeiten (40%) und ausbleibender Wehentätigkeit nach vorzeitigem Blasensprung (36,7%). 43,9% der Gebärenden konnten erfolgreich im HKS gebären. Die Episiotomierate im ärztlich geleiteten Kreißsaal war signifikant höher im Vergleich zum HKS (p=0,019). Im übergeleiteten Kreißsaal wurden signifikant mehr Periduralanästhesien durchgeführt als im primär ärztlich und erfolgreich hebammengeleiteten Kreißsaal, welche zudem keine signifikanten Unterschiede in der PDK-Rate untereinander aufwiesen (p<0,001).

Schlussfolgerung: Die Geburt in einem HKS innerhalb eines Perinatalzentrums kann bei risikoarmen Schwangeren als gleichwertige Alternative zu der primär ärztlich geleiteten Geburt angesehen werden.

Publication types

  • English Abstract