Ziele Die vorgelegten Empfehlungen sollen zur weiteren Verbesserung und Standardisierung der ärztlichen Versorgung von Betroffenen sexualisierter Gewalt, insbes. von einer Vergewaltigung betroffenen weiblichen Minderjährigen in Deutschland beitragen. Sie wendet sich vor allem an Frauenärztinnen und Frauenärzte in der Klinik und in der Niederlassung und ergänzt die umfangreiche Kinderschutzleitlinie der Bundesrepublik Deutschland. Methoden Unter Einbeziehung der Ergebnisse einer umfassenden selektiven Literaturrecherche wurden von einer interdisziplinär besetzten Gruppe von Expertinnen und Experten in einem 3-stufigen Verfahren im Auftrag des Vorstands der DGGG diese Empfehlungen erarbeitet und im Konsens verabschiedet. Zusammenfassung Diese DGGG-Stellungnahme ist entsprechend dem Alter der Betroffenen (ca. 14 bis 17 Jahre/pubertär; 0 bis ca. 13 Jahre/präpubertär) zweigeteilt. Dies hat medizinische, strukturelle und forensische Gründe. Es werden zahlreiche Empfehlungen zum Umgang mit den mutmaßlich von akuter sexualisierter Gewalt bzw. einer Vergewaltigung betroffenen Minderjährigen, zur Erstversorgung, zu Versorgungsformen (z. B. Vertrauliche Spurensicherung), zur Anamneseerhebung, zur medizinisch-forensischen Untersuchung, zur medizinischen, psychischen und psychosozialen Versorgung sowie zur Nachbetreuung gegeben.
Keywords: children and adolescents; first aid; medical forensic examination; rape; sexual violence.
The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).